100-Jahr-Feier

21. Juli 2022

Pressemitteilung

Rund 350 Gäste konnte Aloysius Söhngen, Vorsitzender des Waldbauvereines Prüm, am Donnerstag, dem 22.Juli, am Schwarzen Mann begrüßen.

Mit knapp 3.700 Mitgliedern und einer betreuten Fläche vom mehr als 16.700 Hektar Wald ist er nicht nur der älteste, sondern auch der größte Waldbauverein in Rheinland-Pfalz. Mitgliederzahlen und betreute Waldfläche sind seit der Gründung kontinuierlich gewachsen, auch die Aufgaben haben sich verändert. Am 21.Juni 1922 haben 96 besorgte Waldbesitzer den Verein ins Leben gerufen. Erster Vorsitzender, Hubert Schaal. Gegründet wurde der Verein als Selbsthilfe-Einrichtung, um der damals drohenden Enteignung des kleinen Privatwaldbesitzes zu begegnen. Heute steht die gemeinsame Holzvermarktung der vielen Kleinstprivatwaldbesitzer im Mittelpunkt. Eigens dafür geründet, die Prümer Wald und Holz GmbH (PWH). Das Holzangebot der vielen Mitglieder wird gebündelt. So muss sich nicht jeder einzelne Waldbesitzer um den Verkauf der meist kleinen Holzmengen kümmern. Nur mit größeren Mengen sind am Holzmarkt faire Preise zu erzielen. Neben den vielen privaten Waldbesitzern vermarkten zwischenzeitlich auch die waldbesitzenden Gemeinden ihr Holz über die PWH. Eine Erfolgsgeschichte, läuft doch die Holzvermarktung ganz hervorragend, so Hans-Heinrich Thomé, Ehrenvorsitzender des Vereines.

Die größte Herausforderung in der Zukunft : Waldumbau. Der Klimawandel ist unumkehrbar. Die Wälder klimaresilienter zu machen, weg von gleichaltrigen Fichtenreinbeständen, hin zu ungleichaltrigen gemischten Wäldern aus Laub- und Nadelbäumen, eine Jahrhundertaufgabe.

Die Festveranstaltung war prominent besucht, Zeichen einer Wertschätzung gegenüber allen, die in der Vergangenheit am gemeinsamen Erfolg beteiligt waren.

Grußworte hielten unser Landrat, Andreas Kruppert, die jeweiligen Präsidenten vom Deutschen Forstwirtschaftsrat, Georg Schirmbeck und von der AGDW (Arbeitsgemeinschaft deutscher Waldbesitzerverbände), Prof. Dr. Andreas Bitter und der Vorsitzende des Waldbesitzerverbandes für Rheinland-Pfalz, Christian Keimer.

Den Festvortrag hielt Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz. Das Thema : „Unser Wald im Klimawandel, besondere Herausforderungen im Kleinstprivatwald“.

„Der Holzsektor leistet einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz. Die Verwendung von umweltfreundlichem Holz statt energieintensiver Rohstoffe wie Beton oder erdölbasiertem Plastik kommt uns allen zugute: Denn so wird problematischer Müll und klimaschädliches CO2 vermieden. Neben dem Klimaschutz erfüllt der Wald weitere Aufgaben, von denen wir alle profitieren: Er ist ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Arten, sorgt für sauberes Wasser und saubere Luft, sichert Arbeitsplätze, vor allem im ländlichen Raum und schenkt vielen Menschen Erholung. Für diese gemeinwohlorientierten Funktionen sollen die Waldbesitzerinnen und -besitzer entsprechend honoriert werden, wenn sie ihre Wälder nachhaltig bestellen. Bereits vor zwei Jahren hat das Rheinland-pfälzische Umweltministerium auf Bundesebene ein entsprechendes Modell vorgelegt. Einen Teilerfolg haben wir mit der Nachhaltigkeitsprämie und der in Aussicht gestellten Förderung zur Honorierung der Ökosystemleistungen erzielen können. Denn in Zeiten des Klimawandels erfordert der Wald eine besondere Unterstützung “, so die Klimaschutzministerin.

Es folgte ein Rundgang über das unmittelbar angrenzende Ausstellungsgelände. Informationen zum Thema Wald und Klimawandel, zur Sicherheit bei der Waldarbeit, eine Drohnenvorführung, historische Forstgeräte zum Anfassen, Holzrückung mit Pferd oder auch Informationen zum Heizen mit Holz, ein interessantes Programm für die zahlreichen Gäste.

Musikalisch umrahmt wurde das Ganze von Acoustic Activity. Nicht zuletzt haben André Hillen mit seinem Team vom Blockhaus Schwarzer Mann zum Erfolg der Jubiläumsveranstaltung beigetragen. Sie waren verantwortlich dafür, dass niemand hungrig oder durstig nachhause gefahren ist.

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