Aktuelles
Mitgliederversammlung
Waldbauverein Prüm e.V.
Am 25. Januar 2018 fand die jährliche Mitgliederversammlung des Waldbauvereins in der Prümer Karolingerhalle statt.
Mitglieder-versammlung
Waldbauverein Prüm e.V.
Am 25. Januar 2018 fand die jährliche Mitglieder-versammlung des Waldbauvereins in der Prümer Karolingerhalle statt.

Dr. Schuh, Günter Fischer, Dr. Dietz, Peter Wind, Horst Backes, Maria Pilzecker (verdeckt), Andreas Backes
Foto: Fritz-Peter Linden
Der interne Teil der Mitgliederversammlung
Der interne Teil der Mitglieder-versammlung
Der interne Teil der Mitgliederversammlung begann mit dem Kassenbericht von Andreas Backes, unserem Schatzmeister, der im vorletzten Jahr dieses Amt von Hermann Biwer übernommen hatte
Wie in den Vorjahren endete auch das Rechnungsergebnis für das Jahr 2017 mit einem moderaten Überschuss, wiederum ein Beleg für die verantwortungsvolle Haushaltsführung und eine solide Vereinspolitik. Die Kassenprüfung ergab keinerlei Unregelmäßigkeiten, sodass die gut 200 anwesenden Mitglieder einstimmig -bei Enthaltung der Vorstandsmitglieder- die Verantwortlichen entlasten konnten. Auch die Planung für 2018 weist wieder ein ausgeglichenes Ergebnis aus.
Prümer Wald und Holz GmbH
Anschließend trug Horst Backes den Geschäftsbericht der PWH vor. 58.357 Festmeter wurden 2017 verkauft, gut 6.600 Festmeter mehr als im Vorjahr, bei 1.143 Einzelverkäufen. Der Durchschnittserlös lag bei 67 € pro Festmeter (3€/fm über Vorjahr) . Mehr als 3,9 Millionen Euro Holzgeldeinnahmen für die Prümer Waldbauern und damit für die Wertschöpfung in der Region. Auch im 8. Jahr des Bestehens, eine Erfolgsgeschichte für die Vermarktungsorganisation des Waldbauvereines. Die PWH selber ist kein gewinnorientiertes Unternehmen. Der Erfolg kommt ausschließlich den privaten Waldbesitzern zu Gute!
Die schlanke aber schlagkräftige Personalausstattung der PWH, die enge Zusammenarbeit mit den örtlich zuständigen Privatwaldbetreuern und ein Landeszuschuss sind die Voraussetzungen dafür, dass an unsere „Waldbauern“ – bei niedrigen Fixkosten – ein vergleichsweise hoher Reinbetrag ausgezahlt werden kann.


Holzmarktbericht
Danach gab Maria Pilzecker, Mitarbeiterin der PWH und Geschäftsführerin der FVE (Forstwirtschaftliche Vereinigung Eifel) einen Ausblick für 2018.
Ihr Fazit : Stabiler Nadelstammholzmarkt, mit beim Fichtenstammholz leicht gestiegenen, beim Douglasienstammholz leicht gefallenen Preisen.
Der Laubstammholzmarkt ist uneinheitlich. Die Buche wird auch weiterhin aus Sicht des Waldbesitzes deutlich zu niedrig bezahlt, die Eichenstammholzpreise steigen weiter.
Beim Industrieholz kann ein stabiler Preis bei stabiler Nachfrage vermeldet werden. Die Brennholznachfrage ist auch weiterhin abhängig von der Witterung und der zukünftigen Entwicklung der Energiepreise.
Ihre Empfehlung: Vor jeder Maßnahme die kostenfreie Beratung durch den Privatwaldförster in Anspruch nehmen und erst danach Entscheidungen treffen. Die Beratung ist qualifiziert, objektiv und nicht interessengesteuert. Bitte regelmäßig die eigenen Wälder in Augenschein nehmen, insbesondere nach den jüngsten Sturmereignissen von Burglind und Friederike.
Und alljährlich im Frühjahr den Wald auf Borkenkäferbefall kontrollieren, um für den Fall der Fälle zeitnah reagieren zu können.
Details können unterjährig auch bei den Mitarbeiterinnen der PWH oder über die Privatwaldbetreuer erfragt werden.
Die schlanke aber schlagkräftige Personalausstattung der PWH, die enge Zusammenarbeit mit den örtlich zuständigen Privatwaldbetreuern und ein Landeszuschuss sind die Voraussetzungen dafür, dass an unsere „Waldbauern“ – bei niedrigen Fixkosten – ein vergleichsweise hoher Reinbetrag ausgezahlt werden kann.
Der öffentliche Teil der Mitgliederversammlung
Der öffentliche Teil der Mitglieder-versammlung
Der Vorsitzende, Aloysius Söhngen, begrüßte gut 200 Mitglieder und Gäste in der Karolingerhalle und bedankte sich zuvorderst bei den Privatwaldbetreuern von Landesforsten. Sie seien vor Ort das Bindeglied zwischen privatem Waldbesitz und Waldbauverein/PWH. Ohne deren engagierte Beratung und Betreuung wäre das erfolgreiche gemeinsame Wirken nicht möglich.
Kurz ging Aloysius Söhngen auch auf die „unfreundlichen Damen“ Burglind und Friederike ein. Da aber im Moment eine stabile Marktsituation herrsche, und die Sturmholzmenge insgesamt niedriger läge, als eine normale Quartalsmenge, gäbe es bei der Aufarbeitung und dem Holzabsatz absehbar keine nennenswerten Probleme.
Spannend werde es dann im April : Dann werde der Bundesgerichtshof darüber verhandeln, ob die Betreuung der Waldbesitzer durch die Forstämter auch zukünftig noch zulässig sein wird. Die reine Holzvermarktung sei im Prümer Land -mit der Gründung der PWH – bereits seit vielen Jahren kartellrechtskonform organisiert. Dass die Förster den Waldbesitzern betreuend zur Seite stehen, aber auch das wurde vom Kartellamt in Baden-Württemberg gerügt und vom Oberlandesgericht Düsseldorf als nicht kartellrechtskonform bestätigt. Jetzt müsse man abwarten, wie in Karlsruhe entschieden würde. Bereits heute stehe aber fest, dass zukünftig auch die Gemeinden ihr Holz nicht mehr über Landesforsten verkaufen könnten. Ob sich daraus dann möglicherweise eine Aufgabenmehrung für die PWH ergäbe, auch das müsse man noch abwarten.
Es folgten Grußworte der Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy, vom 1. Beigeordneten des Eifelkreises MdL Michael Billen und von Günter Fischer (Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes Rheinland-Pfalz). Auch Günter Fischer ging auf das laufende Kartellverfahren ein. Was in Karlsruhe entschieden werde, könne wohl zur größten Herausforderung in der bisherigen Geschichte des Waldbauvereins und der Waldbesitzer landesweit werden, so seine Einschätzung.

Vorsitzender Aloysius Söhngen
Foto: Fritz-Peter Linden

Blick in die Zuhörerschaft, Mitglieder und Gäste
Foto: Fritz-Peter Linden

Geschäftsführer Peter Wind
Foto: Fritz-Peter Linden
Geschäftsbericht des Waldbauvereines
Geschäftsführer Peter Wind fasste anschließend das abgelaufene Jahr zusammen. Die Themen im Einzelnen : Mitgliederentwicklung, Holzmobilisierung und Holzbereitstellung, Umfang und Konsequenzen aus den jüngsten Sturmereignissen und die Förderung.
Noch einmal erfolgte der dringende Appell an die Waldbesitzer, die Sturmholzaufarbeitung den Profis zu überlassen! In der Regel steht das Holz, da meist noch an der Wurzel hängend, unter großer Spannung. Die Aufarbeitung bedarf einer völlig anderen Schnitttechnik als bei der üblichen Holzernte. Selbst im Umgang mit der Motorsäge versierte Waldbesitzer, sollten sich zumindest vorher gemeinsam mit einem Profi ein Bild von der Gefährdungslage machen.
IT-Lösungen in der Forstwirtschaft
Dr. Hans-Ulrich Dietz, Leiter des Fachressorts Holzlogistik & Datenmanagement beim Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF), stellte Praxisbeispiele für den Kleinprivatwald vor. In seinem 45-minütigen Vortrag fesselte er die Aufmerksamkeit aller Anwesenden.
Themen waren u.a. der Einsatz unbemannter Luftfahrzeuge (UAS) im Wald, forstspezifische Apps für Smartphones und Tablets (bspw. Möglichkeiten einer schnellen und einfachen Vorratsermittlung mittels einer Smartphone-Anwendung), die foto-optische Rundholzvermessung oder auch digitale Unterstützungsmöglichkeiten bei der Holzlogistik.

Dr. Hans-Ulrich Dietz
Foto: Fritz-Peter Linden
Fazit der Zuhörer
Ein kurzweiliger, hochinteressanter Vortrag mit vielen neuen Erkenntnissen.
Am Ende der Veranstaltung dankte Aloysisus Söhngen dem Referenten, allen übrigen Rednern und den zahlreich erschienen Gästen. „Die Zeiten sind nach wie vor unsicher.“ Das Kartellrechtsverfahren sei noch nicht ausgestanden. Aber man dürfe sich deshalb nicht die Freude an seinem Wald nehmen lassen. Man stehe in engem Austausch zwischen Gemeinde- und Städtebund, Waldbesitzerverband und Landesforsten und arbeite gemeinsam an trag- und zukunftsfähigen Lösungen, so dass die bewährte Zusammenarbeit vor Ort möglichst nicht beeinträchtigt würde.